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Schematherapie in Bad Vöslau, Bezirk Baden

Was ist Schematherapie?

 

Die Schematherapie nach Jeffrey Young ist eine Therapieform, die zur sog. dritten Welle der kognitiven Verhaltenstherapie zählt und um Elemente aus weiteren Therapieschulen und Ansätzen (z. B. Bindungstheorie, Gestalttheorie, emotionsfokussierte und tiefenpsychologische Auffassungen) erweitert und in ein stimmiges Therapiemodell integriert wurde.

Was ist ein Schema?


Jeder Mensch entwickelt in seiner Kindheit Konzepte (Schemata) von sich selbst, von anderen und von der Welt. Diese bilden die Grundlage dafür, wie er später mit verschiedenen Situationen im Erwachsenenleben umgeht.


Ein Schema ist demnach ein meist in der Kindheit entwickeltes Muster aus Erinnerungen, Gefühlen und Gedanken. Werden die Grundbedürfnisse von Kindern (z. B. nach Bindung, Autonomie, Selbstwert etc.) ausreichend erfüllt, entstehen gesunde Schemata (z. B. Ich bin wertvoll. Meine Gefühle und Bedürfnisse sind wichtig. Ich kann Probleme lösen.). Werden sie nur unzureichend erfüllt, entwickeln sich problematische Schemata (z. B. Ich bin minderwertig. Meine Gefühle und Bedürfnisse sind unwichtig. Ich bin unfähig, Probleme zu bewältigen.).


Was sind dysfunktionale Bewältigungsstrategien?


Wird ein problematisches Schema durch einen bestimmten Auslöser aktiviert, werden unangenehme Emotionen ausgelöst (z. B. Schamgefühl, wenn man kritisiert wird). Automatisch suchen wir Strategien, um mit den schmerzhaften Gefühlen umzugehen.

 

Je nach Erfahrungen und Prägungen reagiert man ggf. mit einer dieser Methoden:

  • Unterwerfung (Erstarren)
  • Vermeidung (Flucht)
  • Überkompensation (Kampf)

Auf Dauer eingesetzt dienen diese Strategien allerdings nicht dazu, Probleme und Konflikte bestmöglich und langfristig positiv zu bewältigen, weshalb sie als "dysfunktional" bezeichnet werden.

Was ist ein Modus?


Ein Modus ist ein bestimmtes Verhaltenssteuerungsprogramm, das das Fühlen, Denken und Handeln in der aktuellen Situation beeinflusst. Während Schemata zeitlich überdauernd sind, können Modi sehr schnell wechseln und betreffen den emotionalen Zustand im Hier und Jetzt.


Es gibt vier Gruppen von Modi:

  • Kindmodi. In den kindlichen Modi werden Menschen von ihren Gefühlen oft überflutet und fühlen sich diesen ausgeliefert (z. B. traurig, hilflos, wütend etc.).
  • Elternmodi. In den Elternmodi gehen Menschen sehr hart mit sich ins Gericht. Sie werten sich selbst ab, fordern viel Leistung und emotionale Aufopferung, ohne auf eigene Grenzen zu achten.
  • Bewältigungsmodi. In den Bewältigungsmodi versuchen Menschen mit den emotionalen Schmerzen, die durch die kindlichen und Elternmodi ausgelöst werden, mittels verschiedener Strategien umzugehen (z. B. Unterwerfung, Vermeidung, Überkompensation).
  • Gesunde Modi. In den gesunden Modi können Menschen adäquat mit starken Emotionen umgehen, Probleme lösen und gesunde Beziehungen zu anderen Menschen gestalten. Sie sind sich ihrer Bedürfnisse, Möglichkeiten und Grenzen bewusst und handeln entsprechend ihrer Werte und Ziele.

Ziele der Schematherapie


In der Schematherapie liegen Ziel und Aufgabe darin, ...

  • die kindlichen Anteile immer besser versorgen zu können, sodass die frustrierten Bedürfnisse im Hier und Jetzt erfüllt werden und neue gesündere Schemata erlernt werden können
  • die kritischen Elternmodi zu reduzieren und sich von ihnen zu distanzieren
  • die Bewältigungsstrategien zu hinterfragen und ggf. durch gesündere Strategien zu ersetzen
  • den Modus des gesunden, liebevollen Erwachsenen so zu stärken, dass man diese Aufgaben mehr und mehr übernehmen kann

 

Eine Kombination verschiedener Techniken (kognitive, emotionsorientierte und verhaltensbezogene Techniken) führt zu einer Stärkung des gesunden Erwachsenenmodus mit dem Ziel, dass Sie Ihr Leben entsprechend Ihrer eigenen Ziele und Werte gestalten können und Kompetenz im Umgang mit sich selbst und anderen Menschen erlangen.